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Jörg Steiner, in München lebender und aus Leutkirch stammender Künstler unterzog sich an der Münchner Kunstakademie von 1988 bis 1995 einer Ausbildung zum Bildhauer, ehe er sich Mitte der 80er Jahre der ‘reduktiven‘ Malerei zuwandte. Wenngleich sich Steiners Arbeiten im Feld der ungegenständlichen Kunst einer seit langem ‘klassisch‘ gewordenen abstrakten Moderne bewegen, sind seine subtilen und in aufwendigen Arbeitsschritten entstandenen Farbfeldkompositionen von gleichermaßen diskreter wie pointenloser Intensität. Für Steiner ist das Sehen der Welt in Farbe ein Synonym für die Liebe zur ihr. Diese Liebe impliziert Moralität, Haltung und Abwehr. Steiners Malerei ist aus diesem Gestus des Verneinens zu verstehen: der ubiquitären Spektakelkultur, der starken Gesten der Revolution der Form und der Mystik der reinen Farben. Und deren epigonalen Derivate. In die gemeinte Richtung verweist ein Ausspruch des Künstlers: „mich interessieren die Faszinierten, nicht die grossen Faszinierenden“. Auch hier zeigt sich die Haltung eines Künstlers, dem es um nichts weniger als Expressivität als sinnleere Geste geht. Es ist keine urbane, überwältigende Kunst. Es offenbart keine virile Farbigkeit und keine überraschende Kompositorik. (Alexandra Zöllner)
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